Vreni Kaufmann

Vreni Kaufmann betreibt zusammen mit ihrem Mann den Gasthof Rössli in Illnau ZH. Weiterbildung war der engagierten Gastgeberin schon immer wichtig. Neben einer Küchen-Grundschulung und dem Maître d’hotel diplomé hat sie die Weinfachschule in Wädenswil absolviert, um ihre Gäste noch besser und professioneller beraten zu können. Genau das liebt sie besonders im Rössli, die vielen Facetten der Gastronomie, die sie gemeinsam mit ihren Mann René und ihrem Team mit Leben erfüllt und ihre Gäste verwöhnt.

 

 

Interview mit Vreni Kaufmann
von Nadja Oehrlein und Bruno-Thomas Eltschinger                                

Ihr Haus bietet ein breites Portfolio an Leistungen. Was liegt Ihnen besonders am Herzen?
Unser traditionelles Restaurant mit besonderem Ambiente.

Wie gross ist Ihre Brigade? Und Ihr Serviceteam?
Unsere Brigade umfasst 33 Mitarbeiter inklusive Lernende und Teilzeit, 15 davon im Service.

Was hat Sie an der Ausbildung zum Sommelier gereizt?
Ich war wissensdurstig, machte den Maître d’hôtel diplomé und besuchte die Weinfachschule Wädenswil.

Hat Ihnen die Ausbildung Impulse gegeben für Ihr Restaurant?
Ja, durch das fundierte Wissen kann ich die Gäste besser beraten.

Wie intensiv können Sie sich noch mit dem Wein in professioneller Hinsicht befassen?
Mit dem Verkauf von Weinen befasse ich mich täglich, die Entdeckung von neuen Weinen beschränkt sich jedoch auf meine Freizeit.

Sind Sommeliers eher Entertainer oder Verkäufer, die Gästen etwas aktiv verkaufen sollen?
Aus meiner Sicht sind Sommeliers eher Verkäufer und Fachleute.

Warum soll Sommelier ein Trendberuf sein?
Weil Wein alle Generationen fasziniert.

Was sind für Sie die wichtigsten drei Eigenschaften eines Sommeliers?
Er muss Fachwissen mit immer wieder neuen Trends verbinden, innovativ und kommunikativ sein.

Was darf ein Sommelier nie sagen?
Diesen Wein würde ich nie trinken.

Was ist die schwierigste Aufgabe eines Sommeliers?
In kurzer Zeit herauszufinden, welcher im Angebot stehende Wein zu den Gästen und zum Essen passt.

Wieviel sollte ein Sommelier in der Schweiz mindestens verdienen?
Ein guter Grundlohn und wenn Loyalität, Wirtschaftlichkeit, Freude und Wissen weitervermittelt werden können, ist Vieles möglich.

Welches war das prägendste Erlebnis in Ihrer Laufbahn als Hotelière?
Die täglichen Begegnungen mit unseren Gästen, denn der Alltag ist wichtig.

Welchen heutigen Sommelier bewundern Sie?
Jörg Bühler von BÜ’s Restaurant in Zürich.

Welchen Sommelier in der Geschichte werden Sie nie vergessen?
Als Gast in der Auberge de l’Ill in Illhaeusern hat uns vor 40 Jahren ein begeisterungsfähiger und kompetenter Sommelier einen ausgezeichneten Wein empfohlen.

Welches Restaurant in der Schweiz hat heute den besten Sommelier und wie heisst er?
Stefan Schachner vom Gasthaus zum Gupf in Rehetobel.

Wie gross ist Ihre Weinkarte?
Sie umfasst 250 Weine.

Ist es anstrengend berufshalber immer Wein trinken zu müssen?
Nein, da der Konsum nicht in grossen Mengen ist.

Spielt ökologischer Weinbau bei Ihren Gästen eine grosse Rolle?
Nein, bis heute noch nicht.

Wie verkaufen Sie Naturwein oder Orange-Wein Ihren Gästen?
Wir haben einen Naturwein im Angebot. Der Konsum hält sich aktuell noch in Grenzen.

Welche Rolle spielen Parker-Punkte bei Ihrem Weineinkauf?
Es ist eine Referenz unter vielen anderen Aspekten.

Wie geht das eigentlich, den passenden Wein zur Speise auszuwählen?
Der Impuls respektive die Grobrichtung kommt vom Gast. Aufgrund dessen wird eine passende Empfehlung abgegeben.

Sollten Ihre Gäste zuerst den Wein oder die Speisen wählen?
Die Speisen werden zuerst gewählt. Die Entscheidung, welcher Wein gewählt wird, steht dabei nicht immer in Zusammenhang.

Welche Fragen werden von Ihren Gästen meistens gestellt?
Haben Sie auch Weine im Offenausschank?

Was macht Gäste bei Wein unzufrieden?
Ungenügendes Preis- / Leistungs-Verhältnis

Was ist das Geheimnis eines guten Weines?
Ein Wein, der bei jedem Schluck neue Geschmacksnuancen offenbart.

Was ist für Sie ein preiswerter Wein?
Ein Wein, der den Preis wert ist.

Sind Schweizer Weine im Restaurant überzahlt?
Nein, die Herstellung von Schweizer Weinen unterliegt ganz anderen Produktionsbedingungen.

Welche Trends sehen Sie im Weingeschmack junger Leute?
Ich erkenne nicht unbedingt einen Unterschied zwischen jungen und älteren Weintrinkern. Der Weinkonsument interessiert sich ganz grundsätzlich für alle Aspekte eines Weines, sei es der Anbau, die Lagerung und schlussendlich der Geschmack und der Gesamteindruck.

Welche Weingebiete oder Regionen sind die zukünftigen positiven Überraschungen?
Kroatien, Zürcher Weine, Burgenland

Bei welchen Weinregionen wird das Interesse abnehmen?
Vielleicht die „neue Welt“ aufgrund der Herkunft (lange Transportwege usw.)

Nennen Sie eine Weinregion, die im nächsten Jahr besonders erfolgreich sein wird und warum?
Das Burgenland, wegen der mutigen, innovativen Winzer, der hervorragenden Lage und dem Top Klima.

Wer produziert die besten Weingläser und warum?
Gabriel-Glas

Welche Flasche Schweizer Wein verkaufen Sie sehr gerne?
Nadine Saxer Nobler Blauer
Diego Mathier, Salgesch, Shiraz, Cuvée Madame Rosmarie weiss und rot

Welches sind Ihre Weinfavoriten für Schweizer Weine?
Roland und Karin Lenz, Quartetto etc.

Welcher ist für Sie der beste Schweizer Schaumwein?
Stadt Zürich Brut Blanc de Noir, Weingut Landolt

Von welchem Wein haben Sie am meisten in Ihrem privaten Weinkeller?
Bordeaux

Welchen Wein trinken Sie meistens mit Ihrem Mann an einem romantischen Abend?
Einen schönen weissen Bordeaux, Cos d‘Estournel

Welche zwei Weine würden Sie auf die einsame Insel mitnehmen?
Siehe oben und Riesling Smaragd 2015, Weingut Jamek, Wachau

Welche Winzer sind Ihnen die liebsten und warum?
Nadine Saxer und Roland Lenz aufgrund der persönlichen Beziehung

Welches ist Ihr persönliches Lieblings-Weinland, ausser der Schweiz, in Europa?
Italien

Wieviel kostete der teuerste Wein, den Sie jemals bestellten? Wie heisst er?
Vega Sicilia Unico 1962 Fr. 450.00

Was ist Ihr Hobby?
Wandern

Ihre Lieblingsmusik?
Die vier Jahreszeiten, Vivaldi

Ihr Lieblingsessen?
(Kartoffelgerichte) Kartoffelgratin, Kartoffelsalat, Salzkartoffel und Austern

Mit welcher Persönlichkeit auf der Welt würden Sie eine Flasche Petrus trinken?
Dalai Lama

Was wollten Sie als Kind gerne werden?
Erwachsen

Was wären Sie ausser dem, was Sie heute sind, gerne geworden?
In bin sehr zufrieden mit meinem Leben, denn ich habe das gefunden, was mich glücklich macht.

Was ist Ihr Lebensmotto?
Leben und leben lassen

Haben Sie einen grossen Traum?
Gesund alt zu werden

Was halten Sie für Ihren grössten Vorzug bzw. Ihren grössten Fehler?
Mein grösster Vorzug ist meine Ausgeglichenheit und meine Geduld. Mein grösster Fehler ist meine Unordentlichkeit.

Welchen Luxus leisten Sie sich gelegentlich?
Ein teureres Parfum und schöne Ferien

Welcher Versuchung widerstehen Sie nicht?
Einem kühlen Bier

Was bringt Sie auf die Palme?
Lügen

Welches Kompliment hören Sie am liebsten?
„Sie sind immer freundlich“

Womit haben Sie Ihr erstes Geld verdient?
Ich habe für die Nachbarn Kleinigkeiten erledigt.

Sie gewinnen eine Million Franken, was würden Sie damit tun?
Eine wunderschöne Weinreise mit allem drum und dran.

Was schätzen Sie am Schweizer Sommelierverband besonders?
Dass er um eine gute Ausbildung bemüht ist.

 

Marie Therese Müller persönlich

 

 

 

 

 

 

 

 

Seit vielen Jahren ist «Hotelier» das offizielle Verbandsorgan des Schweizer Sommelierverbandes ASSP-SVS.

An dieser Stelle publiziert der Verband Highlights aus der Schweizer Sommelier- und Weinszene.

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