Ein langer Weg zum eidg. Fachausweis für Sommeliers

Seit Jahren bestehen in der Schweiz mehrere Sommelier-Lehrgänge, die von verschiedenen regio­nalen Organisationen in der Romandie, im Tessin und in der Deutschschweiz angeboten werden. Ebenso lange bestand der Wunsch nach einem einheitlichen Konzept und einer Anerkennung auf Bundesebene mit einem eidgenössischen Fachausweis.

Mit einem parlamentarischen Vorstoss (Motion Nr. 10.3470 vom Juni 2010) beauftragte Nationalrat Josef Zisyadis und sechs Mitunterzeichner den Bundesrat, ein eidgenössisches Fähigkeitszeugnis (Grundbildung) oder einen eidg. Fachausweis (Höhere Berufsbildung) einzuführen. Der Bundesrat sieht die Ausbildung zum Sommelier eher als Höhere Berufsbildung im Sinne einer beruflichen Spezialisierung. Er verweist auf die Zuständigkeit der Organisationen der Arbeitswelt (ODA). Bedingung für die Schaffung einer eidgenössischen Berufsprüfung sei, dass die Branche bereit ist, die Verantwortung für die Ausbildung und die Prüfung zu übernehmen.

Zu diesem Zeitpunkt waren die wichtigsten bildungsverantwortlichen Organisationen der Branche bereits in Kontakt: Hotel & Gastro formation Schweiz als sozialpartner­schaftlich organisierte Bildungsinstitution der Trägerverbände GastroSuisse, hotelleriesuisse und Hotel & Gastro Union sowie die Association Suisse des Sommeliers Professionnels (ASSP) als Organisation der Sommeliers und Sommelières in der Schweiz.

 

Das Projekt

Im Sommer 2011 bewilligte das damalige Bundesamt für Berufsbildung und Technologie (BBT) heute Staatsekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) das Projekt und beauftragte die erwähn­ten Organisationen zur Entwicklung einer Prüfungsordnung und Wegleitung zur Berufsprüfung Sommelière/Sommelier.

Trägerschaft der Berufsprüfung Sommelière/Sommelier

  • Hotel & Gastro formation Schweiz
  • Association Suisse des Sommeliers Professionnels (ASSP)

Das Projekt findet nach der öffentlichen Ausschreibung seinen erfolgreichen Abschluss mit der Bewilligung durch die zuständigen Behörden. Unter der Leitung des Präsidenten, Gianni Moresi, nimmt die Qualitätssicherungskommission die Arbeit auf und legt die Basis für die eidgenössische Berufsprüfung mit eidg. Fachausweis.

 

Arbeitsgebiet

Erfolgreiche Absolventen der Berufsprüfung Sommelière/Sommelier sind für die Weinauswahl zustän­dig. Sie beraten die Gäste über das Wein- und Getränkeangebot und die zu den jeweiligen Speisen passenden Weine. Sie sind verantwortlich für den Aufbau und die Gestaltung der Weinkarte, den Weineinkauf sowie die Bewirtschaftung des Weinkellers.

Wichtigste berufliche Handlungskompetenzen der Sommelières und Sommeliers:

  • definieren das Gesamtangebot an Wein im Rahmen des gastronomischen Konzepts und auf der Grundlage der aktuellen Wünsche der Gäste;
  • planen und organisieren Degustationen und verkaufen Weine;
  • beraten die Gäste und Kunden bei der Wein- und Spirituosenwahl und stimmen Speisen und Weine harmonisch ab;
  • erkennen Tendenzen in der Gastronomie und erarbeiten innovative Konzepte für das Weinsortiment;
  • planen verkaufsorientierte Werbe- und Kommunikationsmassnah­men in Bezug auf die Gäste des Gastronomiesektors und setzen diese um;
  • kennen die geltenden gesetzlichen Vorschriften und planen Mass­nahmen zur Betriebssicherheit, zur Arbeitssicherheit, zum Gesundheits- und Umweltschutz und setzen diese Massnahmen um;
  • berechnen die Weinpreise;
  • planen den Weineinkauf, berechnen die Kennzahlen zum Einkauf, analysieren die Rentabilität und leiten daraus die erforderlichen Massnahmen ab;
  • beherrschen die Lagerung und Aufbewahrung des Weins auf professionelle und wirtschaftliche Art.

 

Zulassungsbedingungen zur Abschlussprüfung

Zur Abschlussprüfung wird zugelassen, wer

  1. ein eidgenössisches Fähigkeitszeugnis (EFZ), ein Abschluss einer höheren Fachschule oder einer Fachhochschule in den Bereichen der Gastronomie, Hotellerie, Weinbau, Weinhandel oder einen gleichwertigen Ausweis besitzt;
  2. eine einschlägige Berufspraxis von mindestens 3 Jahren im Bereich der Restauration, der Wein­produktion oder des Weinhandels ausweisen kann;
  3. über die erforderlichen Modulabschlüsse bzw. Gleichwertigkeitsbestätigungen verfügt.

Modul 1: Weinbau, Kelterung und Weinkunde

Modul 2: Kenntnis der Weine aus aller Welt

Modul 3: Service, Beratung, Abstimmung von Gerichten und Weinen

 

Prüfungsteile

 

Praktisch

Schriftlich

Mündlich

Gewichtung

1   Gästeempfang, Beratung,
Verkauf, Service, Degustation

60 Min.

   

2

2   Fallstudie

 

150 Min.

 

1

3     Betriebswirtschaft

 

60 Min.

 

1

4     Projektarbeit

 

vorgängig erstellt

45 Min.

1

Total 315 Min.

60 Min.

210 Min.

45 Min.

 

 

Lehrgänge in drei Sprachregionen

Interessierte finden in drei Landessprachen Angebote zur Vorbereitung auf die eidgenössische Prüfung.

 

Unser Sekretariat erteilt gerne Auskunft über die Ausbildungsmöglichkeiten:

→ bitte verwenden Sie unser Kontaktformular

     
     

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